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Von August Macke bis Otto Dix


Bildnisse vom Expressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit aus den Sammlungen Frank Brabant und August Macke Haus. Auf diesen Seiten können Sie sich wieder bis zum Ausstellungsende mit Bildern und Texten auf einen Museumsbesuch in Bonn vorbereiten.

Vom 14. Mai bis zum 25. Oktober 2015 zeigt das Macke-Haus in Bonn mit  „Von August Macke bis Otto Dix“  ca. 50 Werke von vielen Künstlerinnen und Künstlern wie Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde,  Conrad Felixmüller, Walter Gramatté, Erich Heckel, Karl Hofer, Alexej von Jawlensky, Elfriede Lohse-Wächtler, August Macke, Marie von Malachowski, Ludwig Meidner, Greta Overbeck-Schenk, Hermann Max Pechstein und anderen. Zur Ausstellung gelangen neben Bestandswerken des August Macke Hauses insbesondere Leihgaben aus einer der umfangreichsten deutschen Privatkollektionen des Kunstsammlers  Frank Brabant. Außer den inzwischen bekannten Künstlern widmet sich diese Ausstellung auch denjenigen, die man nicht ohne Grund als so genannte „Verschollene Generation” bezeichnet.

Der geschichtliche Hintergrund zur Entstehung des Expressionismus war die zunehmende Industrialisierung, in deren Folge die Menschen ihre handwerklichen und bäuerlichen Berufe aufgaben und in den Großstädten ihr Glück suchten. Soziale Missstände traten auf. Die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößerte sich. Die zunehmende Unzufriedenheit mit dem „Wilhelminischen Deutschland“, das den Wert auf unbedingten Gehorsam und Zucht legte, und das dem zusätzlichen Wunsch nach Expansion nachgab, wuchs beständig. Und gleichzeitig mit den immer größer werdenden Problemen stieg die Kriegsangst.

Bei einer Pariser Kunstausstellung Anfang 1900 waren die Menschen entsetzt über die ersten Bilder, grelle Farben und verzerrte Darstellungen von Personen und Gegenständen. Nach dem zunächst ebenfalls abgelehnten Impressionismus in den 1870er Jahren mit seinen eher sanften und warmen Farben und Formen, den persönlichen, reinen Wahrnehmungen aus dem alltäglichen Leben, den kurzen Augenblicken, oft einfachen Szenenbildern, kamen diese leuchtenden Farben, abstrakten und übertriebenen Darstellungen einer künstlerischen Revolution gleich. Ein Kritiker bezeichnete die Künstler als „les fauves („die wilden Tiere“). Somit war das Wort Fauvismus in aller Munde, eine kurze Zwischenzeit bis zum Expressionismus.

Der sich anschließende Expressionismus stellt eine Auseinandersetzung mit dem sich weiter verbreitenden Unbehagen in der Bevölkerung dar und gibt letztendlich mit den oft krassen und aufwühlenden Darstellungen eine Antwort auf die Unruhen und Veränderungen in der Gesellschaft der damaligen Zeit. Damals wurde diese neue Stilrichtung auch gern als die “Kunst des gesteigerten Ausdrucks” bezeichnet (aus dem Lateinischen abgeleitete Bezeichnung expressio, lat: = Ausdruck, Anschaulichkeit).

In der Zeit des Ersten Weltkrieges und die Jahre danach bis zum Zweiten Weltkrieg zeigte das Durchleben dieser unruhigen, ja auch oft leidvollen Erfahrungen maßgeblichen Einfluss auf die Darstellungen der Künstler, sowohl in Bildern als auch im Schrifttum. Die anfängliche Farbenpracht und auch die Motive änderten sich. Eine Nüchternheit machte sich breit, was alles wiederum eine verständliche Wahrnehmung war. Der Alltag hatte sich gravierend verändert. Nach der Inflation 1923 war eine Stabilisierung des Alltags- und Arbeitslebens die vordringlichste Aufgabe, es blieb nur noch Zeit für die nüchterne Wirklichkeit. Nicht ohne Grund trägt die Ausstellung auch den Untertitel „Vom Expressionismus zur neuen Sachlichkeit“.

Quellen:
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/kunst-und-kultur/neue-sachlichkeit.html
http://www.seilnacht.com/Lexikon/Express.htm
http://der-expressionismus.de/

Margret Budde

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