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Citizen-Science-Projekt sucht Mithilfe

Schon lange wollten wir hier einmal über Citizen-Science-Projekte, also bürgerwissenschaftliche Projekte, informieren und berichten und damit zum Mitmachen anregen. Nun landete just ein ganz „liebenswertes“ Thema in der Mailbox – das Eichhörnchen in Deutschland. Aber wieso Eichhörnchen, die sieht man ja doch immer mal wieder – oder nicht?

Aber nochmal einen halben Schritt zurück: Bei Citizen-Science-Projekten geht es um die Beteiligung von nicht notwendigerweise wissenschaftlich geschulten Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Aufgerufen zur Teilnahme wird von wissenschaftlichen Institutionen, die sich durch die breite Mitwirkung von Mitbürgern an Forschungsvorhaben eine breite Datenlage versprechen. Sie versprechen den Teilnehmenden aber ebenfalls etwas – eine dankbare, erfüllende, sinnvolle Beschäftigung mit einem interessanten Thema im Rahmen der wissenschaftlichen Forschung. Das ist mittlerweile für viele Menschen genau das, was sie suchen, ein wenig Abwechslung im Alltag und Lernen auf hohem Niveau.

„Guck mal, ein Eichhörnchen“
Unter dieser Überschrift ruft das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung zur Beteiligung an seinem neune Citizen-Science-Projket auf. Seit Ende letzten Monats bittet bzw. ruft das Institut auf zur Unterstützung bei seinem Projekt auf. Man möchte deutschlandweit neue Erkenntnisse über das Vorkommen und die Lebensweise der Eichhörnchen ermöglichen. Das Leibniz-IZW führt seit 2021 ein Forschungsprojekt zur Ökologie Berliner Eichhörnchen durch, einem Feldforschungsprojekt, in dem Eichhörnchen in verschiedenen Gebieten eingehend untersucht werden.

Prof. Dr. Stephanie Kramer-Schadt von der Technischen Universität Berlin und Abteilungsleiterin am Leibniz-IZW, erklärt: „Uns interessiert in dem nun anlaufenden bürgerwissenschaftlichen Projekt vor allem, wie sich Eichhörnchen an die zunehmende Verstädterung anpassen und ob es in Deutschland regionale Unterschiede gibt, zum Beispiel was die Anzahl der Jungtiere oder den Zeitpunkt der Fortpflanzung betrifft.“

Sichtungen und Nicht-Sichtungen
Und dabei können wir Mitbürgerinnen und Mitbürger mithelfen bzw. beitragen, indem man Beobachtungen von Eichhörnchen in der Web-App des Projekts meldet und, wenn vorhanden, Fotos der gesichteten Tiere hochlädt. „Uns interessieren dabei aber nicht nur Sichtungen von Tieren an einem ausgewählten Standort. Für uns ist es genauso wichtig zu wissen, ob eine Fläche zu einem bestimmten Zeitpunkt kontrolliert, aber kein Eichhörnchen gesichtet wurde“, sagt Dr. Milena Stillfried, Referentin für Citizen Science beim NABU. „Diese sogenannten ‚Nicht-Sichtungen‘ sind wichtig, um berechnen zu können, ob es regionale Unterschiede im Vorkommen und in der zeitlichen Aktivität der Tiere gibt. Die Nicht-Sichtungen geben uns wertvolle Hinweise darauf, ob die Eichhörnchen tatsächlich abwesend oder gerade nicht aktiv sind und sind eine notwendige Voraussetzung für die korrekte Analyse und Interpretation der Daten. Daher bitten wir die Teilnehmenden, uns auch zu melden, wenn sie an den von ihnen beobachteten Plätzen oder Wegen keine Eichhörnchen gesehen haben.“

Mitmachen per App
In welchem Umfang man sich am Sammeln der Daten beteiligt und Sichtungen oder Nicht-Sichtungen meldet kann man natürlich selbst entscheiden: Von einzelnen Beobachtungen, die zufällig entstanden sind (Zufallsbeobachtung), bis hin zu regelmäßigen Beobachtungen an einem ausgewählten Standort (Langzeitbeobachtung), beispielsweise auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder in einem Garten. Die Teilnehmenden erhalten interessante Einblicke in die Lebensweise der Eichhörnchen und leisten einen wertvollen Beitrag zum Forschungsprojekt und damit zum wissensbasierten Artenschutz.

Die Teilnahme am Projekt ist kostenfrei. Die Ergebnisse werden den Teilnehmenden am Ende des Projektes in einer Online-Veranstaltung vorgestellt, auf der sich die Bürger:innen auch mit den Wissenschaftler:innen und anderen Teilnehmenden über ihre Erfahrungen im Projekt austauschen können. Weiterführende Informationen zum Projekt sowie das Meldeformular für Sichtungen sind auf www.nabu-naturgucker.de/eichhorn zu finden (die sich öffnende Webseite zeigt u.a. .

Zum Beispiel: eine Zufallsbeobachtung
Just an dem Tag, als ich die Nachricht über dieses Projekt erhielt, saß ich in einem Museumscafé in der Berliner Bülowstraße und konnte dies beobachten, …

… ein Stadt-Eichhörnchen „erinnert“ sich an seine Wintervorräte im Museumsgarten.

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