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Dran gedacht? Heute ist Welttag des Buches

(esk)(akt. 01/2023) Bei all den schwierigen, eher traurigen, unsere Aufmerksamkeit stark in Anspruch nehmenden Nachrichten, ist sicherlich manchen von uns entgangen, dass heute, am 23.4.2022, auch wieder der Welttag des Buches ist. Sind Sie in Ihrer Tageszeitung, in Ihrem Radiosender daran erinnert worden? Eher nicht? Aber wir wollen das hier nicht versäumen.

Für die Leserinnen und Leser, oder besser gesagt Buchleserinnen und Buchlesern ist es sicherlich nicht so sehr wichtig, per Welttag des Buches ans Bücherlesen erinnert zu werden. Aber schön ist es doch, und man kann (oder könnte) den Tag ja auch regelrecht begehen, so wie etwa in Katalonien es heute gemacht wird. Dort heißt der Tag nach dem Volksheiligen St. Jordi (Heiliger Georg) und man schenkt sich Rosen und Bücher; oder man geht in Barcelona auf die Rambla und stöbert auf vier Kilometern in den Büchern der dort ausstellenden Buchhändler. Eine schöne Tradition!

https://www.spain.info/de/spanien-entdecken/sant-jordi-barcelona/

https://www.barcelona.de/de/barcelona-sant-jordi.html

Und bei uns? Bei uns ist es, oder scheint es, vor allem eine Angelegenheit für die Schulen und der Kinder insgesamt zu sein. Nun, da kann man natürlich fragen: warum denn das? Brauchen wir eine Buchleseförderung nicht auch für Erwachsene? Oder einfach einen Tag der Freude um das Buch? Man könnte also durchaus neidisch werden auf die schöne Tradition in Katalonien. Zum Glück aber können wir für uns selbst den Tag gestalten. Wiewohl, hier und da lassen sich Aktionen finden wie etwa in Frankfurt und Umgebung mit dem Literaturfestival rund um „Franfurt liest ein Buch“. Diese Art der Lese-Aktion hat es schon in verschiedenen Städten gegeben, aber zum Welttag des Buches in diesem Jahr, scheint es nur in Frankfurt stattzufinden. Denn die Suche auf der Webseite zum Aktionstag „Welttagg des Buches gibt wenig bis gar nichts her, manches ist sogar veraltet. Traurig, wenn man bedenkt, dass die Pandemie nun ja auch kein Grund mehr für diese Passivität ist.

Dann also nochmal zurück zum Frankfurter Literaturfestival und der Eigeninitiative, heute und an allen anderen Tagen: Wer nicht im Großraum Frankfurt wohnt, kann immerhin online ein wenig daran teilhaben. Das Buch, das gemeinsam gelesen wird ist von Irmgard Keun und heißt „Nach Mitternacht“.  Dazu schreibt hr2: „Frankfurt, 1936: Menschenmassen strömen auf den Opernplatz und warten auf den Besuch Hitlers.  Die 19-jährige Susanne verfolgt ebenfalls das Geschehen. Voller Sehnsucht und Unruhe wartet sie seit ihrer Flucht aus Köln auf ein Lebenszeichen von ihrem Verlobten Franz. Denn gemeinsam wollten sie einen Zigarettenladen aufmachen. Doch plötzlich taucht Franz aus dem Nichts vor ihr auf. Er wurde an die Gestapo verraten, hat den Denunzianten – den Besitzer eines Zigarettenladens – umgebracht und muss nun fliehen. Kurz vor Mitternacht muss Susanne sich entscheiden: Soll sie ihre Heimat verlassen, um mit Franz zu gehen? Irmgard Keun schildert 48 Stunden durch die Augen ihrer Erzählerin, also den Alltag im nationalsozialistischen Deutschland. Mit genauer Beobachtungsgabe und scharfem Humor beschreibt sie die Erlebnisse, Gespräche und Widersprüchlichkeiten verschiedenster Menschen in dieser Zeit. Nach Mitternacht ist einer der wichtigsten Romane der deutschen Exilliteratur.“ Eine wunderbare Möglichkeit Irmgard Keum zu entdecken, wieder zu entdecken oder einfach nur mal wieder zu lesen.

Wer dagegen lieber zuhören mag, sollte das Radio anschalten, oder online nachhören:

Vom 25.4.-11.5.2022 werden 13 Folgen von Camilla Renschke vorgelesen, Montag-Freitag 9:05 Uhr, Wiederholung um 14:30 Uhr. Jede Folge ab Sendedatum gibt es für 7 Tage online auf hr2.de und alle Folgen vom 2. bis 15.05.22 in der ARD-Audiothek (Links folgen)

Vorab kann man sich einen 7 minütigen Poscast, ein Produktionsgespräch mit der Schauspielerin anhören.

Wir finden, eine gute Idee, der Aufforderung mal wieder ein Buch zu lesen, nachzukommen, man ist dabei ja auch nicht alleine – eine ganze Region  liest (vielleicht) derzeit gerade ein Buch. Und wer in den nächsten Tagen, also vom 2. – 15.5. in der Region Frankfurt sein sollte, kann natürlich am besten auch ganz real am Literatur- und Lesefest teilnehmen.

Ellen Salverius-Krökel

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