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Jubiläum – Galileo Galilei 450 Jahre

Porträt von Justus Sustermans

Wer hat nicht schon einmal durch ein Fernrohr geschaut?
Die Beobachtung dieser faszinierenden Himmelswelten ist für mich immer wieder ein Erlebnis. Inzwischen werden an den meisten Sternwarten Möglichkeiten zu umfassenden Informationen sowohl in Seminaren und Führungen, aber auch mit Schriftmaterial geboten. 2014 jährt sich der Geburtstag des großen Mathematikers, Philosophen und ersten Astronomen Galileo Galilei zum 450. Mal.

Was wissen wir über ihn?
Hier geben wir nur eine knappe Zusammenfassung seiner Lebensdaten.
Am 15. Februar 1564 wurde Galileo Galilei als Sohn eines Komponisten in Pisa geboren.
Das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) in Berlin hat in einem umfangreichen Forschungsprojekt wichtige Informationen in den Dokumenten entdeckt, die uns heutigen Menschen Aufschluss darüber geben, welchen Einfluss das Alltagswissen und die praktische Handhabung im 17. Jahrhundert auf die wissenschaftliche Revolution übten und schließlich zum Wegbereiter für ein neues Weltsystem wurde.

In einer spannenden und umfassenden Gesamtdokumentation wird neben dem ausführlichen Lebenslauf über die Entdeckung einer auf der Rückseite eines Briefes notierten Einkaufsliste geschrieben. „Das kuriose Sammelsurium – Kanonenkugeln, Orgelpfeifen, Tonerde, Filz etc. – verzeichnet jene Utensilien, die Galilei für erforderlich hielt, um mit eigenen Händen neue, bessere Linsen herzustellen“, so der Wissenschaftshistoriker Matteo Valleriani. Aus diesen Utensilien baute Galileo ein Teleskop, mit dem er einige Saturnmonde, bis dahin unbekannte Gestirne  und Details der Mondoberfläche entdeckte. Fortan wird er als “Kolumbus des Himmels” gefeiert, so die Pressemitteilung des Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Das Haus Medici ernennt ihn zum Hofphilosophen.

Jürgen Renn, Matteo Valleriani und Jochen Büttner haben hier umfangreiche Recherchen zu den einzelnen Wissensschwerpunkten über Galileo Galilei zusammengetragen. Der Beitrag “Eine Orgelpfeife als Fernrohr – Wie aus dem Mathematikprofessor Galilei ein Himmelsbeobachter wird” vermittelt detailliert über diese überraschende Entdeckung, die bahnbrechend für weitere Entwicklungen in der Neuzeit geworden ist.

Als Verfechter der kopernikanischen Weltsicht, in der er die Erde als Mittelpunkt der Welt infrage gestellt und die Sonne als Zentrum des Alls angenommen wird, bringt er sich in große Schwierigkeiten mit der katholischen Kirche und letztendlich in die Inquisition.
Die Wissenschaftler versuchen zu ergründen, aus welchen Quellen Galileo Galilei schon im 17. Jahrhundert seine Theorien entwickeln konnte, die in vielen Bereichen heute noch als wegweisend anzusehen sind.
Der inzwischen erblindete Galilei stirbt am 8. Januar 1642 bei Florenz.

Margret Budde

Bilder gemeinfrei

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