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Martin Buber

Das Judentum in den osteuropäischen Ländern hat eine lange Geschichte. Allein über die Ukraine wird in „Juden in Osteuropa“ Ukraine geschrieben, dass bereits im 11. Jahrhundert in der Stadt Kiew ein jüdisches Tor und ein jüdisches Viertel existiert habe. Auf diesem Portal wird sowohl die jüdische als auch die ukrainische …

… Geschichte im Zusammenhang mit den verschiedenen Religionen in der Ukraine nachgezeichnet. Sehr hilfreich
Martin Buber, am 8. Februar 1878 in Wien geboren, geht nach der Trennung seiner Eltern zu seinen Großeltern nach Lemberg, in der heutigen Ukraine. Dort verbringt er wichtige Lebensjahre und wird durch seinen Großvater, einen gläubigen Juden maßgeblich fürs Leben geprägt. LEMO gibt einen tabellarischen Überblick über das Leben Martin Bubers bis zu seinem Tod in Jerusalem 1965, dem wohl bedeutendsten jüdischen Religionsphilosophen des 20. Jh.

In den letzten Tagen des Advent mögen uns einige seiner Texte ein wenig zum Nachdenken anregen.

Martin Buber

Die Verwechslung
Rabbi Jizchak von Worski erzählte: „Als ich einmal mit meinem Heiligen Lehrer, Rabbi David von Lelow, unterwegs war, und wir in einer fernen Stadt verweilten, fiel plötzlich auf der Gasse eine Frau über ihn her und schlug auf ihn ein. Sie glaubte, in ihm ihren Mann zu erkennen, der sie vor vielen Jahren verlassen hatte. Als nach wenigen Augenblicken der Irrtum sich klärte, brach sie in ein fassungsloses Weinen aus. „Sei ruhig“, sagte Rabbi David zu ihr, „du hast doch nicht mich, sondern deinen Mann geschlagen.“ Und er fügte leiser hinzu: ‘Wie oft schlägt man auf einen ein, weil man ihn für einen andern hält, als er ist!‘

Rechtes Leid und rechte Freud
Befragt, welches der rechte Weg sei, der des Leidens oder der der Freude, sagte der Berditschewer: „Es gibt zweierlei Leid und zweierlei Freude. Wenn einer sich über das Unglück, das ihn betraf, vergrämt, in seinem Winkel hockt und an der Hilfe verzweifelt, das ist die widrige Trübsal, von der es heißt: ‘Die Schechina wohnt nicht an dem Ort der Schwermut!‘ Das andere ist der redliche Kummer des Menschen, der weiß, wessen ihn ermangelt. So auch die Freude. Wem‘s am Wesen fehlt, und er verspürt es in seiner leeren Lust nicht und sorgt nicht, es zu füllen, der ist ein Tor. Der wahre Freudige aber ist wie einer, dem das Haus verbrannte und der seine Not in der Seele erlitt, dann aber begann er ein neues zu bauen, und über jeden Stein, der gelegt wird, freut sich sein Herz.“

Texte aus dem Buch Martin Buber, „Die Erzählungen des Chassidim“ im Manesse Verlag Zürich, 1996
ISBN 3-7175-1062-2
S. 367 und S. 662

Erzählungen bei Martin Buber

Bild des Buches von Martin Buber "Die Geschichten des Rabbi Nachmann"

Was wir von Martin Buber, dem Mystiker und Erzähler, von den Märchen aufzeigen möchten, wäre zu lang an dieser Stelle. Darum sehen Sie nur die erste Seite des Buches aus dem Jahr 1920 mit den Initialen, zur Freude aller Liebhaber bibliophiler Kostbarkeiten.
Hinter dem Bild verborgen ist das gesamte PDF mit Texten.



Im Advent 2023

Eine grüne Friedenstaube auf weißem Hintergrund, unser Zeichen für den Advent 2023

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