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Käthe Kollwitz – 1867 bis 1945

Zille, Käthe Kollwitz

(mb) Zur 150. Wiederkehr ihres Geburtstages am 8. Juli 2017 werden der Künstlerin Käthe Kollwitz im In- und Ausland mehrere Gedenkausstellungen gewidmet. Aus diesem Anlass haben wir hier einige Daten zusammengetragen, die längst nicht vollständig sind, jedoch zu einigen wichtigen Stationen ihres Lebens führen.

Wir richten unser Augenmerk hier auf einige Besonderheiten, die manchmal sogar nur versteckt zu finden sind.

Museen

Die einzelnen Museen listen gleich zu Beginn ihrer Internetseite unter „Kollwitz 2017“ die vielen angebotenen Sonderausstellungen und -Veranstaltungen im In- und Ausland auf, weshalb wir hier nicht einzeln darauf eingehen.

1. Im größten der drei deutschen Käthe Kollwitz Museen, in Köln, mit dem weltweit größten Bestand ihrer Werke erfahren Sie im dargestellten Zeitstrahl neben ihrer Lebensbiografie gleichzeitig die damalige Zeitgeschichte bis 1945, was natürlich auf ihr Leben und ihr Schaffen einen wesentlichen Einfluss nahm. Durch die langen gemeinsamen Jahre mit ihrem Mann, dem Berliner Arzt Dr. Karl Kollwitz, der im damaligen Bezirk Prenzlauer Berg eine Kassenarztpraxis übernommen hatte, lernte sie das Leben mit dem täglichen Elend hautnah kennen. Ebenso hinterließen die sozialen Probleme der schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahre besonders zum 1. Weltkrieg in Deutschland deutliche Spuren in der gesamten menschlichen Gesellschaft. In Literatur und Kunst, so auch bei Käthe Kollwitz, fand diese turbulente Zeit einen deutlichen Niederschlag. Ein Leben lang setzte sie sich gegen Krieg und soziale Ungerechtigkeit ein.

Ihre innere Auseinandersetzung mit dem Thema Leid und Tod nahm einen breiten Raum in ihrem Schaffen ein. Hinzu kam das persönliche Schicksal im Verlust ihres 18-jährigen Sohnes Peter im ersten Weltkrieg, was sie in ihren beiden Standbildern aus Granit „Trauerndes Ehepaar“ für den Soldatenfriedhof in Vladslo, Westflandern, verarbeitet. Hier wird es an der letzten Ruhestätte ihres Sohnes – ein Grab unter tausenden anderen – jedem Besucher ein mahnendes Zeichen zum Frieden sein.

2. Das Käthe Kollwitz Museum in Berlin in der Nähe des Kurfürstendamms mit seiner Dauerausstellung „Mehr als ein Leben“ widmet sich den einzelnen Lebensabschnitten, ihrer Familie, ihren Freunden und ihren Weggenossen, darunter Ernst Barlach und Max Liebermann. Neben Führungen in diesem Hause bietet sich ein Audioguide als hilfreicher „Museumsführer“ an, der auch per Smartphone genutzt werden kann.

3. Am Wohnsitz ihrer letzten Lebensjahre entstand das dritte deutsche Käthe Kollwitz Museum in Moritzburg. Zeugnisse über ihre dortigen letzten Jahre und ihren Tod in diesem Haus finden sich in diesem Museum.

Ungewöhnlich für Museen sei hier bemerkt, dass die Öffnungszeiten hier in Moritzburg in den Sommermonaten täglich angeboten werden.

Vertiefende Angebote

Wer sich intensiver mit dem Leben und dem Schaffen dieser wohl bedeutendsten Künstlerin des 20. Jh. befassen möchte, wird in den nachfolgenden Hinweisen Interessantes finden, was wir teilweise an versteckter Stelle der Hauptseiten aufgestöbert haben.

1. Lange Nacht über Käthe Kollwitz am 8.7.2017 im DLF
„Wenn sie lachte, bebte der ganze Körper“

2. „Trauerndes Ehepaar“
a. In einer Dokumentation des Deutschlandfunks zum 150. Geburtstag wird das Leben der Künstlerin, ihre Motivation zu ihren eigenen Themen und somit ihre Lebensauffassung in der damaligen Zeit beschrieben, bzw. zu hören sein. Bis zum 8.8.2017 ist der Hörbeitrag zu hören. Frühzeitig als kostenloser Download genutzt speichern Sie ihn dauerhaft auf ihrem PC.

b. Über dieses Denkmal auf dem Soldatenfriedhof in Vladslo und seine Kopie in der Kirche St. Alban in Köln hat der Autor Gisbert Kuhn, längjähriger Zeitungskorrespondent in Brüssell  in einem Magazin berichtet, zusammen mit einer persönlichen Beschreibung dieses eindrucksvollen Monumentes.

Bild: Käthe Kollwitz gezeichnet von H. Zille, gemeinfrei

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Margret Budde

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