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Weimar im Cranachjahr 2015 – I

(mb) Aus Anlass des 500. Geburtstages von Lucas Cranach d. J. rückt die Klassik-Stiftung Weimar mit dem Themenjahr 2015 die beiden „wohl bedeutendsten Bildchronisten der Reformation“, (so die Ausstellungsseite) Lucas Cranach den Älteren und seinen Sohn, Lucas Cranach den Jüngeren stärker in unseren Blick, schon in Vorbereitung auf das Lutherjahr 2017. Genau in dem Land, in dem Martin Luther lebte, dem Ursprungsland der Reformation. Nicht umsonst schreiben die Ausstellungsmacher von einer Entdeckungsreise über die „Wege zu Cranach“.

Unsere Gruppe hatte für die Stadt Weimar, den Besuch der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und das Thema Cranach an einem Nachmittag gleich mehrere Stunden eingeplant. Das war auch gut so. Denn im Nachhinein stelle ich fest, dass mit diesen großen Themen nun genügend Stoff zum Nacharbeiten vorliegt.

HAABundMusikh.cop2.1024Die weltberühmte Bibliothek liegt am Platz der Demokratie mit dem Reiterstandbild des Großherzogs Carl August (1757-1828). Vor dem zweiten wichtigen Gebäude, dem ehemaligen Fürstenhaus, in dem jetzt die Gedenkstein.cop.1024„Hochschule für Musik Franz Liszt“ untergebracht ist, erinnert der Gedenkstein im Straßenpflaster an den Beginn der Friedensgebete in Weimar 1989 zur friedlichen Revolution.

Alle drei Orte, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche) mit dem berühmten Cranachaltar und das Schillermuseum mit der Cranachausstellung zum Themen-Jahr 2015 „Bild und Botschaft“, liegen nur ungefähr zehn Gehminuten auseinander, zentral in Weimars Innenstadt. Und ein Besuch dieser drei Orte ist somit gut miteinander zu verbinden.

Herzogin Anna Amalia Bibliothek

decken-, wandab_haab,b.copNach dem verheerenden Brand 2004 kann das damals beschädigte historische Bibliotheksgebäude wieder voll genutzt werden und ist zu Besichtigungen zugänglich. Im Renaissancesaal mit den prächtigen Deckenrosetten und Eckverzierungen finden Wechselausstellungen statt; im Augenblick sind dort besonders einige Exponate mit den verheerenden Brandspuren in schützenden Glasvitrinen zu sehen.

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Im wiederhergestellten Gebäude konnten z.B. die Bodenfliesen nach den ursprünglichen Mustern neu erstellt werden, die historischen Holzfußböden abgeschliffen und mit den wieder aufbereiteten Nägeln neu verlegt werden.

Für den Rokokosaal gilt aus konservatorischen Gründen eine Zutrittsbeschränkung für täglich maximal 290 Besucher, wobei für Einzelkarten der großen Nachfrage wegen täglich nur 70 zur Verfügung gestellt werden können. Unsere Gruppe hatte die Karten vor mehr als 7 Monaten vorbestellt.

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Somit lässt eine Führung durch den berühmten über drei Etagen angelegten Rokokosaal mit den meterhohen Regalen voller bibliophiler Kostbarkeiten nur erahnen, welches Entsetzen beim Brand über den Verlust all dieser Schätze geherrscht haben mag.

Viele Bücher und Kunstwerke sind dem Brand zum Leb.uhrHerWiEr,b.cop.600Opfer gefallen. Jedoch die über drei Meter hohe Lebensuhr des Herzogs Wilhelm Ernst von 1706 ist durch ihre derzeitige Auslagerung von den Brand- und Wasserschäden verschont geblieben und stellt mit ihrem Uhrwerk und in ihrer kostbaren Ausstattung ein Juwel der HAAB dar.

Alle Räume sind barrierefrei zu erreichen, für Rollstuhlfahrer werden weitere geeignete Hilfsmittel zur Verfügung gestellt.

Fotos © M. Budde, mit freundlicher Genehmigung der Klassik Stiftung Weimar

Margret Budde

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